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AI-Agenten in Aktion: FH Kufstein Tirol veranstaltet Workshop

  • 19.02.2025
  • Allgemein
Alexander Schiegl hält einen Vortrag beim Workshop über den Einsatz von KI-Agenten im Marketing an der FH Kufstein Tirol. Die Präsentation im Hintergrund zeigt Berechnungen zu Grafikkartenkosten. | © FH Kufstein Tirol
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Dipl. Wirt. Ing. (FH) Alexander Schiegl erläutert den Einsatz von AI-Agenten im Marketing. Der Workshop an der FH Kufstein Tirol bot praxisnahe Einblicke in die Welt der künstlichen Intelligenz.

KI trifft Marketing: Bei einem Workshop an der Kufsteiner Fachhochschule erfuhren Teilnehmende, wie AI-Agenten Marketingprozesse revolutionieren. Ein Einblick in die Zukunft der KI-gestützten Kommunikation.

Ende Januar tauchten die Teilnehmenden des Workshops Virtuelle Marketingfirma an der FH Kufstein Tirol tief in die Welt der künstlichen Intelligenz ein. Organisiert vom KI-Kompetenzzentrum der Fachhochschule, vermittelte der Workshop praxisnah, wie AI-Agenten-Frameworks in Kombination mit modernen Large Language Models (LLMs) eingesetzt werden können. LLMs sind leistungsstarke KI-Programme, die Sprache verstehen und Texte generieren können. Sie werden mit riesigen Mengen an Text trainiert und ermöglichen Anwendungen wie automatisierte Textanalyse, Kundenkommunikation oder Content-Erstellung.

Zahlreiche Vertreter:innen aus regionalen Unternehmen, die bereits Teil des neuen KI-Kompetenzzentrums Kufstein sind, nutzten die Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren.

AI-Agenten als Schlüssel zur Automatisierung

Der Workshop wurde von Dipl. Wirt. Ing. (FH) Alexander Schiegl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Josef Ressel Zentrum Vision2Move, geleitet. In seiner Einführung erklärte er die grundlegenden Konzepte hinter AI-Agenten: „Im Grunde genommen sind AI-Agenten spezialisierte Systeme, die – ähnlich wie menschliche Mitarbeitende – mit bestimmten Aufgaben betraut werden können. Sie haben eine definierte Rolle und agieren entsprechend ihrer Vorgaben."

Im Grunde genommen sind AI-Agenten spezialisierte Systeme, die – ähnlich wie menschliche Mitarbeitende – mit bestimmten Aufgaben betraut werden können.

Dipl. Wirt. Ing. (FH) Alexander Schiegl

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Josef Ressel Zentrum Vision2Move

Mithilfe einer simulierten Marketingfirma veranschaulichte Schiegl, wie verschiedene AI-Agenten in einer strukturierten Hierarchie zusammenarbeiten können. Beispielsweise übernimmt ein virtueller Geschäftsführer die strategische Planung, während spezialisierte Agenten für Social Media, PR oder Radiowerbung zuständig sind. Im Kurs wird OpenAI-Technologie verwendet, und es wird zusätzlich auf die Möglichkeit eingegangen, selbst-gehostete KI-Systeme für die Aufgaben zu nutzen.

Ein zentrales Element dieser Technologie ist die enge Integration von KI-Agenten und LLMs. Der KI-Agent agiert als übergeordnete Instanz, die den Denkprozess steuert, Aufgaben definiert und den Kontext vorgibt. Dabei wird das LLM nicht als bloßes Textgenerierungstool betrachtet, sondern als integraler Bestandteil des Denkprozesses, der die inhaltliche Umsetzung – etwa das Formulieren eines Social-Media-Posts oder einer Pressemitteilung – übernimmt. Der Agent formuliert Anfragen an das LLM, bewertet die generierten Inhalte und passt sie gegebenenfalls an. So entsteht ein dynamischer, kognitiver Arbeitsprozess, in dem beide Komponenten zusammenwirken, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse den gewünschten Zielen entsprechen.

„Informativ und aufschlussreich“

Diana Baldinger, BA, von der Sparkasse Kufstein, zeigte sich begeistert vom Workshop: "Der Workshop war sehr informativ und aufschlussreich, und der Vortragende konnte uns durch seine hohe Kompetenz auf dem Gebiet alle themenspezifischen Fragen beantworten. In unserem Unternehmen sehe ich die konkrete Anwendung der KI-gestützten Marketinglösungen in der Unterstützung unserer Marketingabteilung bei der Contenterstellung für Social Media, wenngleich diese vorerst mit bereits bestehenden KI-Anwendungen möglich ist."

Praktische Einblicke in die Entwicklung von KI-Systemen

Der Workshop bot eine Mischung aus theoretischer Einführung und praxisnaher Umsetzung. Nach einer Einführung in die Architektur von AI-Agenten erstellten die Teilnehmenden eigene Marketingagenten in Google Colab – einer kostenfreien Programmierplattform, die es ermöglicht, Schritt für Schritt KI-generierte Inhalte zu entwickeln.

Ein zentrales Thema war die plattformübergreifende Konsistenz von Werbebotschaften. „Die Herausforderung besteht darin, dass Texte bzw. Inhalte für verschiedene Kanäle – etwa Radiowerbung, Video oder Zeitungsartikel – unterschiedlich aufgebaut sein müssen. Die AI-Agenten müssen lernen, sich an den jeweiligen Stil und die Anforderungen der Plattform anzupassen", erläuterte Schiegl.

Workshop-Teilnehmer:innen sitzen an Tischen und folgen der Präsentation. Einige machen sich Notizen oder arbeiten an Laptops. | © FH Kufstein Tirol
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Konzentriertes Arbeiten: Die Teilnehmenden setzen das Gelernte direkt um und entwickeln eigene KI-gestützte Marketingstrategien.

Auch ethische Fragen und Datenschutzbedenken wurden angesprochen. Ein wichtiger Aspekt für Unternehmen sei die Wahl zwischen kommerziellen KI-Lösungen wie OpenAI und Open-Source-Modellen wie LLama, welche man selbst hosten muss. Schiegl betonte, dass insbesondere für sensible Unternehmensdaten durchdachte Datenschutzstrategien erforderlich seien.

Das KI-Kompetenzzentrum als Innovationsmotor

Der Workshop unterstrich auch die Rolle des kürzlich gegründeten KI-Kompetenzzentrums Kufstein. Das Zentrum ermöglicht es Unternehmen, von der Forschungsexpertise der FH Kufstein Tirol zu profitieren und praxisnahe KI-Lösungen für ihre eigenen Geschäftsprozesse zu entwickeln. 

Diana Baldinger hebt die Bedeutung des Kompetenzzentrums hervor: „Durch das Mitwirken beim KI-Kompetenzzentrum wollen wir die digitale Transformation der regionalen Wirtschaft aktiv unterstützen. Mit unserem Mitwirken als aktiver Partner wollen wir dazu beitragen, das Projekt erfolgreich umzusetzen und so gemeinsam langfristige Vorteile für die gesamte Region zu generieren."

Durch das Mitwirken beim KI-Kompetenzzentrum wollen wir die digitale Transformation der regionalen Wirtschaft aktiv unterstützen.
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Diana Baldinger

Marketing & Personalentwicklung, Sparkasse Kufstein

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie AI-Agenten bereits heute Geschäftsprozesse automatisieren und optimieren können. Die Teilnehmenden verließen den Workshop mit wertvollen Einblicken in die Praxis der KI-gestützten Marketingautomatisierung – und mit Ideen, wie sie das Erlernte in ihren Unternehmen umsetzen können.

Fortsetzung folgt?

Auf die Frage, ob weitere Workshops folgen, zeigte sich Schiegl offen: „Wir werden genau hinhören, welche Themen die Teilnehmenden besonders interessieren, und bei entsprechender Nachfrage weitere Schulungen anbieten." Damit bleibt das KI-Kompetenzzentrum der FH Kufstein Tirol ein zentraler Anlaufpunkt für Unternehmen, die sich im Bereich Künstliche Intelligenz weiterentwickeln möchten.

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